Antrag des Bündnisses 90 / Die GRÜNEN auf Einbeziehung versiegelter Flächen in die Grundflächenzahl aller Bebauungspläne
Beschlussempfehlung:
- Die Grundstücksversiegelung durch Folien, Vlies oder Gewebeauflagen (z.B. auf Pflanzwällen, von Steingarten- oder Schotterflächen) oder Flächen, deren Sinn die Unterdrückung jeglicher aufstrebender Vegetation darstellen, wird in die im Bebauungsplan genehmigte Grundflächenzahl einbezogen. Der Beschluss gilt für alle Bebauungspläne zum nächstmöglichen Zeitpunkt.
- Bestandsschutz gilt für bestehende Versiegelungen.
- Es wird eine Broschüre erstellt, in welcher standorttypische und insektenfreundliche Pflanzen aufgelistet und beschrieben werden. Diese wird allen Bauwilligen angeboten wird und im Rathaus ausgelegt.
Begründung:
- Die Versiegelung unserer Kulturlandschaft in Westerstede nimmt fortlaufend zu. Bodenversiegelungen führen zu einem beschleunigten Abfluss von Oberflächenwasser. Das gilt auch und im Besonderen für Flächen mit einer erhöhten Bevölkerungsdichte wie beispielsweise Siedlungen. Der beschleunigte Wasserabfluss führt bei starkem Regen oder Starkregenereignissen zu einer Überlastung der Kanalisation und zu einem erhöhten Überschwemmungsrisiko.
- Die Versiegelung unserer Kulturlandschaft in Westerstede bedeutet eine Verringerung von möglichen Blühflächen oder Flächen, auf denen natürliche oder naturnahe Vegetation möglich ist. Diese wiederum ist notwendig um Lebensraum für Insekten zu bieten, die sowohl in der Landwirtschaft / in der Baumschulwirtschaft sowie für die Artenvielfalt aller insektenfressenden Tiere oder auch der Biene notwendig sind.
- Die Versiegelung unserer Kulturlandschaft in Westerstede fördert insbesondere in heißen Jahren eine Überwärmung unserer Siedlungen. Aufgeheizte Stein- und Schotterflächen tragen dazu nicht unerheblich bei, da sie die Wärme am Boden speichern. Sie können nicht durch Abgabe von Verdunstungsenergie abkühlen, was sich in der Überwärmung von Wohnraum, einem erhöhten Bewässerungsbedarf von Anpflanzungen und/ oder einer beschleunigten Grundwassersenkung ausdrückt.
Stefan Töpfel, Esther Welter
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